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Anforderungen an den neuen online-Shop

6 Tipps für den neuen Online-Shop

Der stetig wachsende Online-Markt könnte den Eindruck erwecken, einen eigenen Online-Shop zu eröffnen sei nicht nur einfach, sondern vor allem vollkommen erfolgssicher. Das ist leider nicht so. Die Eröffnung eines Online-Shops ist mit mindestens demselben Aufwand verbunden wie die Eröffnung eines Ladengeschäfts. Wer im Web erfolgreich sein möchte braucht eine gute Planung und eine professionelle Umsetzung.

Online-Shops haben auch heute noch grosses Potenzial. Sie müssen aber tatsächlich Geld und Zeit in Ihr Projekt investieren. Einfach nur ein kostenloses Shopsystem installieren, ein paar Produkte einchecken und schon kommen die Besucher und generieren Umsatz – das funktioniert nicht mehr.

Damit Sie wissen, worauf Sie bei der Neueröffnung eines Online-Shops achten müssen, finden Sie nachfolgend ein paar Tipps. Diese zu beachten kann aus Ihrem neuen online-Shop auch einen erfolgreichen Online-Shop machen. Die Liste kann auch nützlich sein, wenn Ihr online-Shop noch nicht so läuft wie Sie es sich vorstellen, und Sie nicht so recht wissen, woran das liegt.

1. Das richtige Sortiment

Wenn Sie ein Ladengeschäft betreiben und nun einen Online-Shop als Nebenerwerb einrichten wollen, werden Sie vielleicht sagen – das Sortiment liegt bereits fest, da lässt sich nichts dran rütteln. Halt! Lesen Sie trotzdem auch diesen Punkt, denn niemand zwingt Sie, alle Ihre Produkte über den Online-Shop zu vertreiben. Und niemand verbietet Ihnen, weitere Produkte ins Sortiment aufzunehmen, die Sie dann nur im Online-Shop anbieten.

Wichtig ist natürlich vor allem eines: Dass es Bedarf gibt für die von Ihnen angebotenen Produkte. Nun lässt sich mangelnder Bedarf, wie er etwa bei luxuriösen oder innovativen, noch unbekannten Produkten zu erwarten ist, durch Werbung wecken, die Frage ist aber – lohnt sich das? Diese Form von Werbung kann sehr, sehr aufwändig und teuer werden. Haben Sie das nötige Kleingeld? Ist die Gewinnspanne so hoch, dass Sie die Investition in Kürze locker wieder heraus haben? Falls nicht, empfiehlt es sich, eher auf Produkte zurückzugreifen, für die es bereits einen Bedarf gibt.

Bei der Produktwahl ist aber nicht nur der Bedarf erfolgsentscheidend. Wo großer Bedarf, da in der Regel auch grosse Konkurrenz. Prüfen Sie den gesamten Markt genau, wer sind Ihre Mitbewerber? Findet ein aggressiver Preiskampf statt? Nicht umsonst sind gut gewählte Nischenprodukte oft die bessere Wahl, weil sie höhere Margen erlauben.

Denken Sie auch an folgendes bei der Wahl Ihres Sortiments:

  • Wie gut lassen sich die Produkte verpacken und verschicken?
  • Ist ein hoher oder eher geringer Anteil an Rücksendungen zu erwarten?
  • Haben Sie einen grossen Aufwand beim Einpflegen oder nur wenig Gewinn pro Produkt (wie es bei Kleinstpreis-Angeboten der Fall ist)? Dann brauchen Sie einen hohen Absatz, um ausreichend Gewinn zu erwirtschaften.
  • Würden Sie dieses Produkt im Internet kaufen (bitte ehrlich beantworten!)?
  • Wie gross ist der Aufwand um die Produktdaten aktuell zu halten? Sind sie zeitlos, oder müssen Sie sie alle drei Monate aktualisieren, weil sie einem Modetrend unterworfen sind? Denken Sie auch daran, dass Sie nicht nur Produktbeschreibungen, sondern auch Fotos, Videos benötigen und die Produkte bewerben müssen (Newsletter, bezahlte Werbung etc.)

Ihr Sortiment sollte auch nicht zu klein sein, insbesondere wenn Sie Kleinstpreis-Artikel verkaufen und nicht versandkostenfrei versenden. Denn für viele Kunden muss der Versand in einem gutem Verhältnis zum Gesamtpreis stehen. Niemand kauft eine Paar Socken für 0,90 CHF und zahlt dann 7,50 CHF für den Versand.

2. Usability (Benutzerfreundlichkeit)

In die Benutzbarkeit oder Benutzerfreundlichkeit fließen verschiedene Faktoren ein. In der Regel versteht man unter hoher Usability, dass sich eine Website einfach bedienen lässt, die Produktestruktur klar und logisch aufgebaut ist, Buttons und Links gut erkennbar sind und sich dort befinden, wo der Besucher sie erwartet.

Beim Online-Shop bedeutet das z. B., dass ich einfach einfach durch die Angebote navigieren kann. Wenn ich mir einen Artikel im Detail ansehe, möchte ich schnell und einfach wieder zur Artikelliste zurückkehren können nachdem ich diesen Artikel auf die Wunschliste gesetzt habe. Wenn ich einen Artikel in den Warenkorb gelegt habe, möchte ich meinen Warenkorb ansehen oder weitershoppen können.

Zur Usability in Shops gehört auch eine leistungsfähige Produktsuche, eine Sort- und Filterfunktion, Kompatibilität mit den wichtigsten Browsern und natürlich ein zuverlässiges und fehlerfreies Funktionieren bei der Navigation. Auch das Angebot von sicheren Versand- und Zahlungsarten sind ein wichtiger Faktor.

Detaillierte und hilfreiche Produktbeschreibungen, -Fotos oder -Videos erhöhen das Vertrauen und wecken den Kaufwunsch

Und auch die Performance ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt. Lange Ladezeiten werden immer mehr zum K.O. Kriterium für Shops. Denken Sie schon beim Auswahl des Shop-Templates an diesen Aspekt. Seit dem letzten Google Update 2019 wird dieser Faktor noch  mehr gewichtet.

Gehen Sie davon aus, dass viele Kunden Ihnen nicht Bescheid sagen werden, wenn irgendetwas im Shop nicht funktioniert. In den meisten Fällen gehen sie einfach weiter zum nächsten Online-Shop. Ein unverzichtbares Tool ist daher eine Web-Statistik, auf der Sie Abbrüche nachverfolgen und Ihre Schlüsse daraus ziehen können.

3. Sichtbarkeit

Sie können den schönsten Shop mit dem tollsten Sortiment betreiben, Sie werden nichts verkaufen, wenn niemand davon weiss. Im Internet gefunden zu werden, ist essentiell. 

Zum Sichtbar-Werden gehören verschiedenste Maßnahmen. Wichtigste Anlaufpunkte sind z. B. Google (organische Suchergebnisse, Google Ads, Google Shopping), Social Media Präsenz auf YouTube, Instagram, Facebook & Co, Social Bookmarks,  Preis-Suchmaschinen (auch wenn Sie nicht den günstigsten Preis haben, kann das aus verschiedenen Gründen interessant sein), natürlich auch Offline-Werbung (Fachzeitschriften, Flyers, und anderes – je nach Budget), Online-Portale und Foren, auf denen sich Ihre Zielgruppe tummelt, Branchenbücher, Local Search und vieles mehr.

Häufig wird hier der Fehler gemacht, von allem ein bisschen, mal hier und mal da, ohne Ziel und Konzept und vor allem ohne Auswertung. Doch Vorsicht – Online-Marketing folgt denselben Regeln wie Offline-Marketing. Zuerst Zielgruppe festlegen, dann Marketingplan erstellen, dann investieren. Dann prüfen und nachjustieren.

Und dies ist in der Regel ein Punkt, an dem Sie professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen sollten. Fachleute – Online-Marketer und SEO-Anbieter – können oft schneller die erfolgversprechenden Maßnahmen ermitteln und eine sinnvolle Reihenfolge festlegen.

 

4. Ein unvergessliches Einkaufserlebnis 

Online-Shopping muss Spass machen. Im realen Leben ist das ja auch so – Erlebnisshopping ist gefragt, die Leute wollen heute nicht mehr nur einkaufen, sie wollen dabei Spass haben. Für viele ist das Shoppen heute eine Freizeitbeschäftigung.

Sicher, es gibt auch Branchen, in denen das nicht so zutrifft, in denen z. B. Unternehmen einkaufen. Doch auch im B2B kann etwas Unterhaltung und eine tolle Produkteinszenierung, die Emotionen weckt nicht schaden.

Der Kunde möchte sich wohlfühlen. Er möchte sich willkommen fühlen. Er möchte sich am Shop-Design und an den Produktbildern erfreuen. Und er will über die Produkt die er nicht anfassen kann viele nützliche Informationen erhalten. So helfen Sie ihm beim Kaufentscheid.  

Im Grunde hängt der Spaß sehr eng mit mit der Usability (siehe oben) zusammen. Ein gut bedienbarer Shop, auf dem ich finde, was ich suche (Content), macht mir Spass. Wenn Sie das Design dann noch optimal an die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe anpassen (bunt für Kinder und Familien, weiss und seriös für Geschäftsleute, grün für Gesundheit, Frischprodukte, und Naturliebhaber, haben Sie dieses Merkmal sicher erfüllt.

5. Anders sein als die Konkurrenz

Ja, und auch das darf nicht fehlen. Allen Start-up’s wird es immer gepredigt – ein Unternehmen benötigt einen USP, ein Alleinerkennungsmerkmal, etwas Besonderes. Dieses Besondere ist es doch, das Ihre Kunden dazu veranlasst, wiederzukommen und zu Stammkunden zu werden. Wie können Sie Ihren Kunden etwas bieten, das sie sonst nirgendwo bekommen? Ein besonderer Service, ein besonderes Gefühl, ein besonderer Mehrwert…

Dieses „Gewisse Etwas“ muss von Zeit zu Zeit überprüft und gegebenenfalls erweitert oder erneuert werden.

Ich bemerke in letzter Zeit, dass immer mehr Shops versandkostenfreien Einkauf anbieten. Noch ist das in vielen Branchen ein Abgrenzungsmerkmal, etwas Besonderes, das mich veranlasst einzukaufen und wiederzukommen. Doch wenn es immer mehr Shops anbieten, ist es bald nichts Besonderes mehr, sondern eher schon Bedingung, dass ich überhaupt dort einkaufe.

 

6. Und nach dem go-live?

Leider ist es nicht so, dass ein Online-Shop Betreiber sich um jedes dieser Merkmale einmal kümmert und dann eine sorgenlose Zukunft genießen kann. Wie bei allen anderen Businesses ist eine stetige Überprüfung, Verbesserung und wieder Überprüfung erforderlich, um am Ball zu bleiben. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen! Es klingt schlimmer als es ist. Denn im Laufe der Zeit wächst die Zahl Ihrer Kunden und Sie haben immer mehr Budget für die Umsetzung neuer Maßnahmen. Und wenn Sie Ihre Kunden sorgfältig und interessiert beobachten, wird es Ihnen auch an Ideen nicht mangeln.